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Geschlechterdifferenz in der Literaturrezeption um 1800? : Zu zeitgenössischen Goethe-Lektüren / Silke Schlichtmann.

By: Material type: TextTextSeries: Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 107Publisher: Tübingen : Max Niemeyer Verlag, [2015]Copyright date: ©2001Edition: Reprint 2014Description: 1 online resource (303 p.)Content type:
Media type:
Carrier type:
ISBN:
  • 9783484321076
  • 9783110911695
Subject(s): Other classification:
  • online - DeGruyter
Online resources: Available additional physical forms:
  • Issued also in print.
Contents:
Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Siglen -- Zitierweise -- I. Einleitung: Erkenntnisinteresse, Forschungsstand, Quellen, Methode -- II. Von der »weibischen Neugierde, das Ende eines Buchs zu wissen«, und anderen sogenannten Fehlern: Das Postulat einer Geschlechterdifferenz im Lesen um 1800 -- IV. Geschlechtscharaktere und Lektüreweisen -- V. Lektüre in Funktion -- VI. Resümee -- VII. Quellen- und Literaturverzeichnis -- Dank
Summary: Do women and men read differently? The book explores this question from a historical perspective. Drawing upon written testimonies of readings of Goethe's works by women and men, it attempts to establish whether gender difference was in fact a category with a decisive impact on the act of reading around 1800. The comparative study casts a relativizing light on allegedly typical gender-specific reading modes by demonstrating that those modes are to be found equally among men and women. In marked contrast to the ongoing debate on ›compulsive reading‹ and the starkly exaggerated gender polarities it pivots on, it transpires that in the practice of reading other factors such as poetological concepts are of much greater relevance than gender.Summary: Lesen Frauen anders? Dieser Frage geht die historisch-empirische Studie für die Zeit um 1800 nach. Bisherige Forschung hat die Existenz klarer, plakativer Polaritäten (weiblich, emotional, identifikatorisch vs. männlich, rational, distanziert etc.) im Lesen postuliert, sich dabei aber entweder nur auf den zeitgenössischen (zumeist von männlicher Feder geführten) Lesesuchtdiskurs gestützt oder von einer sehr schmalen Basis von (vorwiegend weiblichen) Rezeptionszeugnissen aus argumentiert. Dagegen wird hier anhand eines breiten Korpus von verschriftlichten Goethe-Lektüren von Frauen und Männern aus dem gehobenen Bürgertum vergleichend untersucht, ob sich die Kategorie Geschlecht (verstanden im Sinne von Gender) um 1800 als ein den Leseakt bestimmendes Moment nachweisen läßt. Die Studie zeigt, daß vieles, was bei alleiniger Betrachtung der Lektüren von Frauen als typisch weiblich erscheint, weil es so treffend die entsprechenden Merkmale des Polaritätsmodells erfüllt, hinsichtlich seiner Geschlechtsspezifität zu relativieren ist, da es sich in den männlichen Lektüren ebenfalls nachweisen läßt. Während das Zwei-Geschlechter-Modell also auf die Lesepraxis nur sehr begrenzt Einfluß nimmt, wird es auf der Ebene der Selbstcharakterisierung der eigenen Lektüren vielfach fortgeschrieben. Für die Gestaltung des Leseakts aber gilt, daß weitaus gravierendere Unterschiede als die zwischen den Geschlechtern sich zwischen Lesenden desselben Geschlechts finden, andere Faktoren wie etwa poetologische Konzepte eine viel wichtigere Rolle spielen. Geschlecht ist nur ein Einflußfaktor unter vielen im Voraussetzungssystem der Lesenden und wird nur unter bestimmten Bedingungen zu einem besonders bedeutsamen.
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eBook eBook Biblioteca "Angelicum" Pont. Univ. S.Tommaso d'Aquino Nuvola online online - DeGruyter (Browse shelf(Opens below)) Online access Not for loan (Accesso limitato) Accesso per gli utenti autorizzati / Access for authorized users (dgr)9783110911695

Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Siglen -- Zitierweise -- I. Einleitung: Erkenntnisinteresse, Forschungsstand, Quellen, Methode -- II. Von der »weibischen Neugierde, das Ende eines Buchs zu wissen«, und anderen sogenannten Fehlern: Das Postulat einer Geschlechterdifferenz im Lesen um 1800 -- IV. Geschlechtscharaktere und Lektüreweisen -- V. Lektüre in Funktion -- VI. Resümee -- VII. Quellen- und Literaturverzeichnis -- Dank

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Do women and men read differently? The book explores this question from a historical perspective. Drawing upon written testimonies of readings of Goethe's works by women and men, it attempts to establish whether gender difference was in fact a category with a decisive impact on the act of reading around 1800. The comparative study casts a relativizing light on allegedly typical gender-specific reading modes by demonstrating that those modes are to be found equally among men and women. In marked contrast to the ongoing debate on ›compulsive reading‹ and the starkly exaggerated gender polarities it pivots on, it transpires that in the practice of reading other factors such as poetological concepts are of much greater relevance than gender.

Lesen Frauen anders? Dieser Frage geht die historisch-empirische Studie für die Zeit um 1800 nach. Bisherige Forschung hat die Existenz klarer, plakativer Polaritäten (weiblich, emotional, identifikatorisch vs. männlich, rational, distanziert etc.) im Lesen postuliert, sich dabei aber entweder nur auf den zeitgenössischen (zumeist von männlicher Feder geführten) Lesesuchtdiskurs gestützt oder von einer sehr schmalen Basis von (vorwiegend weiblichen) Rezeptionszeugnissen aus argumentiert. Dagegen wird hier anhand eines breiten Korpus von verschriftlichten Goethe-Lektüren von Frauen und Männern aus dem gehobenen Bürgertum vergleichend untersucht, ob sich die Kategorie Geschlecht (verstanden im Sinne von Gender) um 1800 als ein den Leseakt bestimmendes Moment nachweisen läßt. Die Studie zeigt, daß vieles, was bei alleiniger Betrachtung der Lektüren von Frauen als typisch weiblich erscheint, weil es so treffend die entsprechenden Merkmale des Polaritätsmodells erfüllt, hinsichtlich seiner Geschlechtsspezifität zu relativieren ist, da es sich in den männlichen Lektüren ebenfalls nachweisen läßt. Während das Zwei-Geschlechter-Modell also auf die Lesepraxis nur sehr begrenzt Einfluß nimmt, wird es auf der Ebene der Selbstcharakterisierung der eigenen Lektüren vielfach fortgeschrieben. Für die Gestaltung des Leseakts aber gilt, daß weitaus gravierendere Unterschiede als die zwischen den Geschlechtern sich zwischen Lesenden desselben Geschlechts finden, andere Faktoren wie etwa poetologische Konzepte eine viel wichtigere Rolle spielen. Geschlecht ist nur ein Einflußfaktor unter vielen im Voraussetzungssystem der Lesenden und wird nur unter bestimmten Bedingungen zu einem besonders bedeutsamen.

Issued also in print.

Mode of access: Internet via World Wide Web.

In German.

Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)