Library Catalog
Amazon cover image
Image from Amazon.com

»Volkhafte Sprachforschung« : Studien zum Umbau der Sprachwissenschaft in Deutschland zwischen 1918 und 1945 / Clemens Knobloch.

By: Material type: TextTextSeries: Reihe Germanistische Linguistik ; 257Publisher: Tübingen : Max Niemeyer Verlag, [2011]Copyright date: ©2005Description: 1 online resource (467 p.)Content type:
Media type:
Carrier type:
ISBN:
  • 9783484312579
  • 9783110913736
Subject(s): DDC classification:
  • 410.943/09041 22
LOC classification:
  • P57.G4 K66 2005eb
Other classification:
  • online - DeGruyter
Online resources: Available additional physical forms:
  • Issued also in print.
Contents:
i-iv -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 0.1 Zur Einführung -- Teil 1 Die Weimarer Krisenpolyphonie – Versuch, Boden unter die Füße zu bekommen -- 1.1 Der sprachwissenschaftliche „Positivismus“ als Feindbild und die antipositivistischen Fahnenwörter -- 1.2 Sprachwissenschaft als Kultur- und Wesenskunde der Völker -- 1.3 „Muttersprache“ und „Sprachgemeinschaft“: das neue Bezugssystem -- 1.4. Sprachkampf, Sprachminderheit, Sprachgeltung, Zweisprachigkeit: das Bezugssystem „Grenz- und Auslandsdeutschtum“ -- 1.5 Semantische Variationen zum Thema „Ganzheit“ (Gestalt, Struktur, System) -- 1.6 Die Sprachphilosophie als Freund und Helfer und als Gefäß für resonante Motive -- 1.7 Substrat und Superstrat oder: die „Urheimat der Indogermanen“ -- 1.8 Resonanzkrise und Programmbedarf: Der Publikationstyp „Stand und Aufgabe der Sprachwissenschaft“ bis 1933 -- 1.9 Demonstrativer Konsens und kleinster gemeinsamer Nenner: „Volkhafter Sprachbegriff“ und Geisteswissenschaft im Dienste des kämpfenden Volkes -- Teil 2 Nach 1933: Geduldete Mehrstimmigkeit von oben und ungeduldige völkische Radikalisierung von unten -- 2.1 „Mutter Sprache“: Der Streit um Georg Schmidt-Rohr -- 2.2 Von der „Geistesbildung“ zur „Gesamtkultur“: Programmatische Ausweitung der fachlichen Ansprüche nach 1933 -- 2.3 Außenseiter: die „naturwissenschaftliche“ Richtung (ein Exkurs) -- 2.4 Von der Modernisierungsmarke zum diskursiven Entscheidungsfeld: Rassesemantik in der Sprachwissenschaft vor und nach 1933 -- 2.5 Kriegsbedingte Umbauten: Vom „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“, einem Anwendungsschub und der verstärkten Mythenproduktion -- 2.6 Exkurs: Von der Erkenntniskrise zur nationalen Gewissheit – Zur Wissenschaftsauffassung der deutschen Sprachwissenschaften gegen Ende der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus -- 2.7 Der sprachpolitische Hauptwiderspruch und seine fachlichen Implementierungen: „exklusive“ oder „inklusive“ Sprachgemeinschaft? -- 2.8 Mundartforschung/Dialektologie: eine „semantische Rutschbahn“ zwischen Spezialwissenschaft und Tagespolitik -- Primärquellen -- Sekundärliteratur -- Namenregister (Primärquellen)
Summary: Against the background of the 'crisis of the humanities' in the Weimar Republic, the present volume examines representative linguistic topics and concepts prevalent in the period in question. In so doing, it demonstrates how the radical change in the public perception of language problems after 1918 was involved in the moral decline of German academic research on modern languages and on comparative historical linguistics. This decline led to a serious loss of reputation and the establishment of a species of linguistic research informed by political motivations and geared almost exclusively to the rallying concept of Volk (people/nation/race). After 1933, however, the expectations placed in the new regime by this 'ethnicized' form of linguistic research were quickly and thoroughly disappointed.Summary: Die vorliegenden Studien verfolgen den 'semantischen Umbau' der Sprachwissenschaft in Deutschland vom Krisendiskurs der Geisteswissenschaften in der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach 1918 dominiert bei den deutschen Sprachwissenschaftlern eine hoch ambivalente Einstellung: Das stolze Bewußtsein, einer angesehenen und sehr 'deutschen' Wissenschaft anzugehören wechselt mit der Einsicht, daß die überkommenen Themen, Methoden und Begriffe des Faches keine Zukunft haben. Hinter den Formeln von 'Geist', 'Volk' und 'Ganzheit' sammeln sich die deutschen Sprachwissenschaftler, mit dem Ziel, nach dem politischen Machtverlust des Reiches wenigstens die 'geistige' Vorherrschaft Deutschlands wiederherzustellen und den französischen 'Positivismus' auszustechen. Um so größer sind die Erwartungen, welche das krisengebeutelte Fach in den nationalsozialistischen Staat investiert. Bereits in der Weimarer Republik beschleunigt sich jedoch die Engführung von Professionalisierung und Ideologisierung der Sprachwissenschaft. Diese Engführung vollzieht sich im Zeichen des 'Sprachkampfes' und der Sprachrechte der Grenz- und Auslandsdeutschen. So etabliert sich ein widersprüchlicher Komplex von fachlichen Themen und Deutungsmustern, der die deutsche Sprachwissenschaft weit über den Nationalsozialismus hinaus bis in die 1960er Jahre hinein prägt: im Zeichen von 'Muttersprache' und 'Sprachgemeinschaft'.

i-iv -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 0.1 Zur Einführung -- Teil 1 Die Weimarer Krisenpolyphonie – Versuch, Boden unter die Füße zu bekommen -- 1.1 Der sprachwissenschaftliche „Positivismus“ als Feindbild und die antipositivistischen Fahnenwörter -- 1.2 Sprachwissenschaft als Kultur- und Wesenskunde der Völker -- 1.3 „Muttersprache“ und „Sprachgemeinschaft“: das neue Bezugssystem -- 1.4. Sprachkampf, Sprachminderheit, Sprachgeltung, Zweisprachigkeit: das Bezugssystem „Grenz- und Auslandsdeutschtum“ -- 1.5 Semantische Variationen zum Thema „Ganzheit“ (Gestalt, Struktur, System) -- 1.6 Die Sprachphilosophie als Freund und Helfer und als Gefäß für resonante Motive -- 1.7 Substrat und Superstrat oder: die „Urheimat der Indogermanen“ -- 1.8 Resonanzkrise und Programmbedarf: Der Publikationstyp „Stand und Aufgabe der Sprachwissenschaft“ bis 1933 -- 1.9 Demonstrativer Konsens und kleinster gemeinsamer Nenner: „Volkhafter Sprachbegriff“ und Geisteswissenschaft im Dienste des kämpfenden Volkes -- Teil 2 Nach 1933: Geduldete Mehrstimmigkeit von oben und ungeduldige völkische Radikalisierung von unten -- 2.1 „Mutter Sprache“: Der Streit um Georg Schmidt-Rohr -- 2.2 Von der „Geistesbildung“ zur „Gesamtkultur“: Programmatische Ausweitung der fachlichen Ansprüche nach 1933 -- 2.3 Außenseiter: die „naturwissenschaftliche“ Richtung (ein Exkurs) -- 2.4 Von der Modernisierungsmarke zum diskursiven Entscheidungsfeld: Rassesemantik in der Sprachwissenschaft vor und nach 1933 -- 2.5 Kriegsbedingte Umbauten: Vom „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“, einem Anwendungsschub und der verstärkten Mythenproduktion -- 2.6 Exkurs: Von der Erkenntniskrise zur nationalen Gewissheit – Zur Wissenschaftsauffassung der deutschen Sprachwissenschaften gegen Ende der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus -- 2.7 Der sprachpolitische Hauptwiderspruch und seine fachlichen Implementierungen: „exklusive“ oder „inklusive“ Sprachgemeinschaft? -- 2.8 Mundartforschung/Dialektologie: eine „semantische Rutschbahn“ zwischen Spezialwissenschaft und Tagespolitik -- Primärquellen -- Sekundärliteratur -- Namenregister (Primärquellen)

restricted access online access with authorization star

http://purl.org/coar/access_right/c_16ec

Against the background of the 'crisis of the humanities' in the Weimar Republic, the present volume examines representative linguistic topics and concepts prevalent in the period in question. In so doing, it demonstrates how the radical change in the public perception of language problems after 1918 was involved in the moral decline of German academic research on modern languages and on comparative historical linguistics. This decline led to a serious loss of reputation and the establishment of a species of linguistic research informed by political motivations and geared almost exclusively to the rallying concept of Volk (people/nation/race). After 1933, however, the expectations placed in the new regime by this 'ethnicized' form of linguistic research were quickly and thoroughly disappointed.

Die vorliegenden Studien verfolgen den 'semantischen Umbau' der Sprachwissenschaft in Deutschland vom Krisendiskurs der Geisteswissenschaften in der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach 1918 dominiert bei den deutschen Sprachwissenschaftlern eine hoch ambivalente Einstellung: Das stolze Bewußtsein, einer angesehenen und sehr 'deutschen' Wissenschaft anzugehören wechselt mit der Einsicht, daß die überkommenen Themen, Methoden und Begriffe des Faches keine Zukunft haben. Hinter den Formeln von 'Geist', 'Volk' und 'Ganzheit' sammeln sich die deutschen Sprachwissenschaftler, mit dem Ziel, nach dem politischen Machtverlust des Reiches wenigstens die 'geistige' Vorherrschaft Deutschlands wiederherzustellen und den französischen 'Positivismus' auszustechen. Um so größer sind die Erwartungen, welche das krisengebeutelte Fach in den nationalsozialistischen Staat investiert. Bereits in der Weimarer Republik beschleunigt sich jedoch die Engführung von Professionalisierung und Ideologisierung der Sprachwissenschaft. Diese Engführung vollzieht sich im Zeichen des 'Sprachkampfes' und der Sprachrechte der Grenz- und Auslandsdeutschen. So etabliert sich ein widersprüchlicher Komplex von fachlichen Themen und Deutungsmustern, der die deutsche Sprachwissenschaft weit über den Nationalsozialismus hinaus bis in die 1960er Jahre hinein prägt: im Zeichen von 'Muttersprache' und 'Sprachgemeinschaft'.

Issued also in print.

Mode of access: Internet via World Wide Web.

In German.

Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)