Giftmordwissen und Giftmörderinnen : Eine diskursgeschichtliche Studie / Inge Weiler.
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TextSeries: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 65Publisher: Tübingen : Max Niemeyer Verlag, [2013]Copyright date: ©1998Edition: Reprint 2013Description: 1 online resource (430 p.)Content type: - 9783484350656
- 9783110927122
- online - DeGruyter
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eBook
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Frontmatter -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- Einleitung -- I. Die typisch weibliche Giftmischerin: Genese und Transformation eines Stereotyps -- II. Das Giftmord-Stereotyp in der veränderten rechtskulturellen Konstellation -- III. Die neuen Giftmischerinnen: Von der Jahrhundertwende bis in die dreißiger Jahre -- IV. Die Fortschreibung des Giftmord-Stereotyps in den 50er und 60er Jahren -- V. Resümee und Ausblick -- VI. Literaturverzeichnis -- Personenregister
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Obwohl es spätestens am Ende des 19. Jahrhunderts statistisch bewiesen war, daß sich Männer und Frauen gleichermaßen des Giftes als Mordmittel bedienen, war man sich in Wissenschaft, Literatur und Publizistik bis weit ins 20. Jahrhundert hinein darüber einig, daß der Giftmord als eine 'Domäne des Weibes' anzusehen sei. Die Grundlage dieses Giftmord-Stereotyps bilden Vorstellungen vom 'Wesen des Weibes' bzw. der Psychologie der Frau: auf Grund ihrer körperlichen und seelischen Schwäche (Mangel an Mut und Kraft) sowie ihrer Nähe zur Geschlechtlichkeit (Vergiften als 'wollüstiger Kitzel') greife die Frau quasi naturgemäß zum heimtückischen Gift. Einen entscheidenden Anteil an der Formation des Giftmord-Stereotyps hatte zudem die Pitavaltradition, die diese Vorstellungen mit literarischen Verbrecherbildern (große und gemeine Verbrecherinnen) verquickte und deren Falldarstellungen (z.B. Brinvillier, Zwanziger, Ursinus und Gottfried) von Fachwissenschaften und Publizistik stets als Beispiele für 'typisch weibliche Giftmischerinnen' herangezogen wurden. Hierbei sorgten die Fachwissenschaften durch neue wissenschaftliche Erklärungsmuster für eine beständige Aktualisierung des Stereotyps. Insgesamt konnte in der vorliegenden diskurstheoretisch und interdisziplinär orientierten Studie anhand der Auseinandersetzung mit Pitavalgeschichten, Prozeßberichten, wissenschaftlichen Texten usw. zu Giftmordfällen verschiedener historischer Zeiträume gezeigt werden, daß das tradierte Giftmordwissen in einem beständigen Austausch- und Verweiszusammenhang zwischen Fachwissenschaft, 'schöner Literatur', Publizistik und Alltagswissen formiert, legitimiert und fortgeschrieben wurde.
Until well into the present century, and in the face of all existing statistics, there was a widely held belief reflected in scientific writings, literature, journalism and accepted folk knowledge that poison was a murder weapon almost excusively used by women (the 'weaker', 'gender determined' sex). The present study is discourse-theoretical and interdisciplinary in design. It draws on collections of causes célèbres, court records, scientific texts etc. pertaining to cases of killing by poison from various periods to show that (and how) such stereotypic ideas about women achieved currency, legitimation and self-perpetuation as a result of a constant, circular process of exchange and reference between the sources they stemmed from.
Issued also in print.
Mode of access: Internet via World Wide Web.
In German.
Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)

