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Shakespeare inszeniert : Das westdeutsche Regietheater und die Theatertradition des ›dritten deutschen Klassikers‹ / Markus Moninger.

By: Material type: TextTextSeries: Theatron : Studien zur Geschichte und Theorie der dramatischen Künste ; 15Publisher: Berlin ; Boston : De Gruyter, [2015]Copyright date: ©1996Edition: Reprint 2015Description: 1 online resource (278 p.)Content type:
Media type:
Carrier type:
ISBN:
  • 9783484660151
  • 9783110929027
Subject(s): DDC classification:
  • 792.9/5/0943 21
LOC classification:
  • PR3108 .M66 1996
Other classification:
  • online - DeGruyter
Online resources: Available additional physical forms:
  • Issued also in print.
Contents:
Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung -- I. Der "deutsche" Shakespeare: Vom Theater- Provokateur zum Opfer der Klassiklegende -- II. Veränderungen der theatralen Normen im Regietheater der sechziger Jahre -- III. "Hamlet"-Inszenierungen in den siebziger Jahren: Aktive Utopie und Innerlichkeit -- IV. "Gute Nacht, süßer Prinz": Theater der Posthistoire -- V. Zusammenfassung -- Bibliographie
Summary: Als sich 1990 der Vorhang über Heiner Müllers Berliner Inszenierung »Hamlet/Maschine« senkte, entdeckte die Kritik in Hamlet den Idealisten des Bürger-Forums, der den Ausverkauf der DDR an den Kapitalisten Fortinbras (= BRD) nicht verhinderte. Politischer schien kein Zeitstück - aktuell in einem brisanten Moment deutscher Geschichte war wieder einmal der ‚dritte deutsche Klassiker‘ Shakespeare. Seine Bühnekarriere untersucht diese Studie mit einer Methode, die Hermeneutik und Semiotik zu verbinden sucht: von den Anfängen über die Shakespeare-Kritik im 19. Jahrhundert (Hegel), das Theater der Weimarer Republik (Jessner, Reinhardt), die nationalsozialistische Shakespeare-Idolatrie, das Theater der 50er Jahre bis hin zur Gegenwart. Im Zentrum steht das Regietheater mit Inszenierungen von Grüber, Palitzsch über Tabori bis Zadek. Als Institution des ‚Klassikermords‘ diskriminiert, wird sein Stellenwert für die Shakespeare-Rezeption erörtert. Daß eine Bühnengeschichte zugleich Partialgeschichte des deutschen Theaters ist, wundert angesichts von Shakespeares Spitzenstellung im Spielplan nicht. Leitfaden der Untersuchung sind zwei Aspekte: Welche Funktion spielt die ‚Klassiker‘-Zuschreibung, die beschrieben und erörtert wird, für die ideologische, ästhetische Shakespeare-Rezeption? Wie vereinbarte sich der nationale, ‚völkische‘ Shakespeare der Reichsgründung und des Dritten Reichs mit dem ‚Klassiker‘-Status, der doch gerade die humane Utopie abseits politischer Abgrenzung verfolgte? Liegt der Widerspruch im ‚Klassiker‘-Status selbst? Mit Shakespeare inszeniert das Theater Identitätsgeschichten. Welche Chancen gibt das Theater noch Shakespeare-Protagonisten, die im Nationalsozialismus als Führer schlechthin, in den 90er Jahren, im Zeitalter der Posthistoire, vom Verschwinden bedroht sind? Die Inszenierungsanalysen gelten markanten Inszenierungen von »Hamlet«, »Coriolan«, »Maß für Maß«, »Richard III«.

Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung -- I. Der "deutsche" Shakespeare: Vom Theater- Provokateur zum Opfer der Klassiklegende -- II. Veränderungen der theatralen Normen im Regietheater der sechziger Jahre -- III. "Hamlet"-Inszenierungen in den siebziger Jahren: Aktive Utopie und Innerlichkeit -- IV. "Gute Nacht, süßer Prinz": Theater der Posthistoire -- V. Zusammenfassung -- Bibliographie

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http://purl.org/coar/access_right/c_16ec

Als sich 1990 der Vorhang über Heiner Müllers Berliner Inszenierung »Hamlet/Maschine« senkte, entdeckte die Kritik in Hamlet den Idealisten des Bürger-Forums, der den Ausverkauf der DDR an den Kapitalisten Fortinbras (= BRD) nicht verhinderte. Politischer schien kein Zeitstück - aktuell in einem brisanten Moment deutscher Geschichte war wieder einmal der ‚dritte deutsche Klassiker‘ Shakespeare. Seine Bühnekarriere untersucht diese Studie mit einer Methode, die Hermeneutik und Semiotik zu verbinden sucht: von den Anfängen über die Shakespeare-Kritik im 19. Jahrhundert (Hegel), das Theater der Weimarer Republik (Jessner, Reinhardt), die nationalsozialistische Shakespeare-Idolatrie, das Theater der 50er Jahre bis hin zur Gegenwart. Im Zentrum steht das Regietheater mit Inszenierungen von Grüber, Palitzsch über Tabori bis Zadek. Als Institution des ‚Klassikermords‘ diskriminiert, wird sein Stellenwert für die Shakespeare-Rezeption erörtert. Daß eine Bühnengeschichte zugleich Partialgeschichte des deutschen Theaters ist, wundert angesichts von Shakespeares Spitzenstellung im Spielplan nicht. Leitfaden der Untersuchung sind zwei Aspekte: Welche Funktion spielt die ‚Klassiker‘-Zuschreibung, die beschrieben und erörtert wird, für die ideologische, ästhetische Shakespeare-Rezeption? Wie vereinbarte sich der nationale, ‚völkische‘ Shakespeare der Reichsgründung und des Dritten Reichs mit dem ‚Klassiker‘-Status, der doch gerade die humane Utopie abseits politischer Abgrenzung verfolgte? Liegt der Widerspruch im ‚Klassiker‘-Status selbst? Mit Shakespeare inszeniert das Theater Identitätsgeschichten. Welche Chancen gibt das Theater noch Shakespeare-Protagonisten, die im Nationalsozialismus als Führer schlechthin, in den 90er Jahren, im Zeitalter der Posthistoire, vom Verschwinden bedroht sind? Die Inszenierungsanalysen gelten markanten Inszenierungen von »Hamlet«, »Coriolan«, »Maß für Maß«, »Richard III«.

Issued also in print.

Mode of access: Internet via World Wide Web.

In German.

Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)