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Das Individuum und sein Jahrhundert : Eine Komponenten- und Funktionsanalyse des Begriffs ›Bildung‹ am Beispiel von Goethes »Dichtung und Wahrheit« / Fotis Jannidis.

By: Material type: TextTextSeries: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 56Publisher: Tübingen : Max Niemeyer Verlag, [2013]Copyright date: ©1996Edition: Reprint 2013Description: 1 online resource (230 p.)Content type:
Media type:
Carrier type:
ISBN:
  • 9783484350564
  • 9783110937350
Subject(s): Other classification:
  • online - DeGruyter
Online resources: Available additional physical forms:
  • Issued also in print.
Contents:
Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- 1 Einleitung -- 2 Methodische Vorüberlegungen -- 3 Individualität -- 4 Verzeitlichung -- 5 Aspekte des Bildungsbegriffs in ›Dichtung und Wahrheit‹ -- 6 Funktionen und Problemreferenzen des Bildungsbegriffs -- 7 Schlußbemerkung -- Literaturverzeichnis -- Personenregister
Summary: Die neuere Forschung ist sich darüber einig, daß zwischen der Wichtigkeit des Bildungsbegriffs in den letzten 200 Jahren und seinem vagen semantischen Gehalt ein (scheinbares) Mißverhältnis besteht. Für die angemessene historische Analyse dieses und ähnlicher Begriffe wird Begriffsgeschichte eingestellt in einen theoretischen Rahmen, der Begriffe einem evolutionstheoretisch basierten Beschreibungszugriff zugänglich macht. Dabei kann auf Kategorien der historischen Soziologie Luhmanns und der Begriffsgeschichte Kosellecks zurückgegriffen werden. Das Korrelations-Dreieck, in dem ein Begriff historisch situiert ist, bildet sich aus: 1. seiner Bedingtheit durch die Gesellschaftsstruktur, d.h. seinen Funktionen und Problemreferenzen, 2. seinem Zusammenhang mit früheren Konzepten, 3. seiner Vernetzung mit anderen zeitgenössischen Begriffen. Für die Analyse dieser dritten Dimension wird ein Verfahren angewandt, das der Verfasser als Komponentenanalyse bezeichnet. Als Komponenten des Bildungsbegriffs erweisen sich neben dem Individualitätskonzept einige Begriffe, die sich unter der Perspektive der Verzeitlichung analysieren lassen: genetisches Denken, Teleologie, Zeitökonomie. Die Begriffsanalyse macht auch die zahlreichen Funktionen von 'Bildung' sichtbar: soziale Integration und Distinktion, Selbstverständigung, Erklärungsmuster und Handlungsorientierung. Das Bildungskonzept der Goethezeit erweist sich als produktive Reaktion auf die Probleme, die durch die Umstellung von der stratifikatorischen auf die funktionale Differenzierung entstanden sind. So wird dieser Begriff bis ins 20. Jahrhundert durch seine Flexibilität und vielseitige Verwendbarkeit ein wesentlicher Faktor in der Koevolution von Semantik und Gesellschaftsstruktur. Referenztext für die Begriffsanalyse ist Goethes Autobiographie "Dichtung und Wahrheit", die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als exemplarische Darstellung eines Bildungsganges gewirkt hat. Die Leistungsfähigkeit des Verfahrens zeigt sich auch daran, daß für das ausgiebig behandelte Thema 'Goethe und die Bildung' neue Einsichten erbracht werden. Detailliert analysiert werden der Titel und die damit bezeichnete Wahrheitsauffassung der Autobiographie sowie Goethes Darstellung seiner religiösen Entwicklung. Es wird gezeigt, daß dieses Werk nicht nur inhaltlich, sondern auch in seinen narrativen Strategien bis ins Detail dem Bildungskonzept vielfach verpflichtet ist.Summary: The study is designed as a contribution a) to the theory underlying the history of ideas and concepts, b) to the analysis of the term Bildung, and c) to research on Goethe. Taking its bearings from the ideas of Luhmann and Koselleck, it proposes a new concept, that of historico-semantic componential analysis, allowing the reconstruction of the connections between the term in question and other contemporary concepts, and a historical definition of the place occupied by Bildung in the triad formed by meaning, function and problem-reference. Central to the examination of the term Bildung exemplifying the procedure proposed is a discussion of Goethe's autobiographical "Dichtung und Wahrheit", a text that in the 19th and 20th centuries has enjoyed the status of an exemplary portrayal of an individual's progress towards and attainment of Bildung.
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eBook eBook Biblioteca "Angelicum" Pont. Univ. S.Tommaso d'Aquino Nuvola online online - DeGruyter (Browse shelf(Opens below)) Online access Not for loan (Accesso limitato) Accesso per gli utenti autorizzati / Access for authorized users (dgr)9783110937350

Frontmatter -- Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- 1 Einleitung -- 2 Methodische Vorüberlegungen -- 3 Individualität -- 4 Verzeitlichung -- 5 Aspekte des Bildungsbegriffs in ›Dichtung und Wahrheit‹ -- 6 Funktionen und Problemreferenzen des Bildungsbegriffs -- 7 Schlußbemerkung -- Literaturverzeichnis -- Personenregister

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Die neuere Forschung ist sich darüber einig, daß zwischen der Wichtigkeit des Bildungsbegriffs in den letzten 200 Jahren und seinem vagen semantischen Gehalt ein (scheinbares) Mißverhältnis besteht. Für die angemessene historische Analyse dieses und ähnlicher Begriffe wird Begriffsgeschichte eingestellt in einen theoretischen Rahmen, der Begriffe einem evolutionstheoretisch basierten Beschreibungszugriff zugänglich macht. Dabei kann auf Kategorien der historischen Soziologie Luhmanns und der Begriffsgeschichte Kosellecks zurückgegriffen werden. Das Korrelations-Dreieck, in dem ein Begriff historisch situiert ist, bildet sich aus: 1. seiner Bedingtheit durch die Gesellschaftsstruktur, d.h. seinen Funktionen und Problemreferenzen, 2. seinem Zusammenhang mit früheren Konzepten, 3. seiner Vernetzung mit anderen zeitgenössischen Begriffen. Für die Analyse dieser dritten Dimension wird ein Verfahren angewandt, das der Verfasser als Komponentenanalyse bezeichnet. Als Komponenten des Bildungsbegriffs erweisen sich neben dem Individualitätskonzept einige Begriffe, die sich unter der Perspektive der Verzeitlichung analysieren lassen: genetisches Denken, Teleologie, Zeitökonomie. Die Begriffsanalyse macht auch die zahlreichen Funktionen von 'Bildung' sichtbar: soziale Integration und Distinktion, Selbstverständigung, Erklärungsmuster und Handlungsorientierung. Das Bildungskonzept der Goethezeit erweist sich als produktive Reaktion auf die Probleme, die durch die Umstellung von der stratifikatorischen auf die funktionale Differenzierung entstanden sind. So wird dieser Begriff bis ins 20. Jahrhundert durch seine Flexibilität und vielseitige Verwendbarkeit ein wesentlicher Faktor in der Koevolution von Semantik und Gesellschaftsstruktur. Referenztext für die Begriffsanalyse ist Goethes Autobiographie "Dichtung und Wahrheit", die im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als exemplarische Darstellung eines Bildungsganges gewirkt hat. Die Leistungsfähigkeit des Verfahrens zeigt sich auch daran, daß für das ausgiebig behandelte Thema 'Goethe und die Bildung' neue Einsichten erbracht werden. Detailliert analysiert werden der Titel und die damit bezeichnete Wahrheitsauffassung der Autobiographie sowie Goethes Darstellung seiner religiösen Entwicklung. Es wird gezeigt, daß dieses Werk nicht nur inhaltlich, sondern auch in seinen narrativen Strategien bis ins Detail dem Bildungskonzept vielfach verpflichtet ist.

The study is designed as a contribution a) to the theory underlying the history of ideas and concepts, b) to the analysis of the term Bildung, and c) to research on Goethe. Taking its bearings from the ideas of Luhmann and Koselleck, it proposes a new concept, that of historico-semantic componential analysis, allowing the reconstruction of the connections between the term in question and other contemporary concepts, and a historical definition of the place occupied by Bildung in the triad formed by meaning, function and problem-reference. Central to the examination of the term Bildung exemplifying the procedure proposed is a discussion of Goethe's autobiographical "Dichtung und Wahrheit", a text that in the 19th and 20th centuries has enjoyed the status of an exemplary portrayal of an individual's progress towards and attainment of Bildung.

Issued also in print.

Mode of access: Internet via World Wide Web.

In German.

Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)