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Anamnesis : Studien zur Topik der Erinnerung in der erzählenden Literatur zwischen 1800 und 1900 (Moritz - Keller - Raabe) / Frauke Berndt.

By: Material type: TextTextSeries: Hermaea. Neue Folge : Germanistische Forschungen ; 89Publisher: Tübingen : Max Niemeyer Verlag, [2011]Copyright date: ©1999Edition: Reprint 2012Description: 1 online resource (528 p.)Content type:
Media type:
Carrier type:
ISBN:
  • 9783484150898
  • 9783110946246
Subject(s): DDC classification:
  • 830
LOC classification:
  • PT345 .B466 1999
Other classification:
  • online - DeGruyter
Online resources: Available additional physical forms:
  • Issued also in print.
Contents:
i-iv -- Inhalt -- I. Einleitung -- II. Systematik -- III. Karl Philipp Moritz ›Anton Reiser. Ein psychologischer Roman‹ (1785/90) -- IV. Gottfried Keller ›Der grüne Heinrich. Roman‹ (1853/55) -- V. Wilhelm Raabe ›Die Akten des Vogelsangs‹ (1896) -- VI. Bilanz -- VII. Abbildungen -- VIII. Abbildungsnachweis -- IX. Literaturverzeichnis
Summary: The life-stories of problematic central figures as recounted in Moritz' »Anton Reiser«, Keller's »Der grüne Heinrich« and Raabe's »Akten des Vogelsangs« serve as a basis for mapping out ambitiously extensive topologies of memory. Behind the narrative »I remember« ploy, topologically structured models of the cultural organization and imaging of knowledge are discernible. Literary com-memoration makes one thing clear: prior to any kind of individual materialization, memory requires an archive of images to draw on, an archive containing the rhetorical formulas of both mythological and christological initiation narratives as well as of iconography. The literary figuration of »modern« memory thus calls for reexamination and reevaluation.Summary: »Ich erinnere mich«: Dem mit dieser knappen Formel bezeichneten Paradigma des Erzählens kommt für die Literatur des ausgehenden 18. und 19. Jahrhunderts zentrale Bedeutung zu. Doch werden die einschlägigen Texte seit jeher, wenn auch unter höchst verschiedenen theoretischen Vorgaben, auf die hermeneutische Frage nach der poetischen Konstitution und Konstruktion des Subjekts hin untersucht. Die tieferen Fundamente des narrativen Arrangements »Anamnesis« treten aber erst dann zutage, wenn die Doppelung von erzähltem und erzählendem Ich als Funktion der literarischen Erinnerungsarbeit begriffen wird. Diese Arbeit setzt - diesseits von Wahrnehmungen oder platonischen Ideen, authentischen Erfahrungen oder Unbewußtem - ein Bildarchiv voraus, das die Pathosformeln aus den großen mythologischen und christologischen Initiationserzählungen, aus Christus-, Marien-, Heiligen- und Venusikonographie enthält. Im Rückgriff auf topisch strukturierte Modelle kultureller Wissensorganisation und -abbildung dienen die vielen kleinen Szenen und Episoden, aus denen die Erzähler in Moritz' »Anton Reiser«, Kellers »Grünem Heinrich« und Raabes »Akten des Vogelsangs« die Lebensgeschichten der Helden zusammenfügen, dem Entwurf weit angelegter Gedenkräume. So erweist sich die rhetorische Tradition der Memoria in den Texten geradezu als übermächtig, wird sie doch zugleich die Grundlage einer jeweils eigenständigen ästhetischen Figuration. Aus der Analyse des Widerspiels von Hermeneutik und Rhetorik, von individueller Erinnerung und kollektivem Gedächtnis folgt nicht zuletzt, daß die Prämissen, unter denen das Konzept einer »modernen« Erinnerung bislang verhandelt wurde, einer Revision bedürfen.
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eBook eBook Biblioteca "Angelicum" Pont. Univ. S.Tommaso d'Aquino Nuvola online online - DeGruyter (Browse shelf(Opens below)) Online access Not for loan (Accesso limitato) Accesso per gli utenti autorizzati / Access for authorized users (dgr)9783110946246

i-iv -- Inhalt -- I. Einleitung -- II. Systematik -- III. Karl Philipp Moritz ›Anton Reiser. Ein psychologischer Roman‹ (1785/90) -- IV. Gottfried Keller ›Der grüne Heinrich. Roman‹ (1853/55) -- V. Wilhelm Raabe ›Die Akten des Vogelsangs‹ (1896) -- VI. Bilanz -- VII. Abbildungen -- VIII. Abbildungsnachweis -- IX. Literaturverzeichnis

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The life-stories of problematic central figures as recounted in Moritz' »Anton Reiser«, Keller's »Der grüne Heinrich« and Raabe's »Akten des Vogelsangs« serve as a basis for mapping out ambitiously extensive topologies of memory. Behind the narrative »I remember« ploy, topologically structured models of the cultural organization and imaging of knowledge are discernible. Literary com-memoration makes one thing clear: prior to any kind of individual materialization, memory requires an archive of images to draw on, an archive containing the rhetorical formulas of both mythological and christological initiation narratives as well as of iconography. The literary figuration of »modern« memory thus calls for reexamination and reevaluation.

»Ich erinnere mich«: Dem mit dieser knappen Formel bezeichneten Paradigma des Erzählens kommt für die Literatur des ausgehenden 18. und 19. Jahrhunderts zentrale Bedeutung zu. Doch werden die einschlägigen Texte seit jeher, wenn auch unter höchst verschiedenen theoretischen Vorgaben, auf die hermeneutische Frage nach der poetischen Konstitution und Konstruktion des Subjekts hin untersucht. Die tieferen Fundamente des narrativen Arrangements »Anamnesis« treten aber erst dann zutage, wenn die Doppelung von erzähltem und erzählendem Ich als Funktion der literarischen Erinnerungsarbeit begriffen wird. Diese Arbeit setzt - diesseits von Wahrnehmungen oder platonischen Ideen, authentischen Erfahrungen oder Unbewußtem - ein Bildarchiv voraus, das die Pathosformeln aus den großen mythologischen und christologischen Initiationserzählungen, aus Christus-, Marien-, Heiligen- und Venusikonographie enthält. Im Rückgriff auf topisch strukturierte Modelle kultureller Wissensorganisation und -abbildung dienen die vielen kleinen Szenen und Episoden, aus denen die Erzähler in Moritz' »Anton Reiser«, Kellers »Grünem Heinrich« und Raabes »Akten des Vogelsangs« die Lebensgeschichten der Helden zusammenfügen, dem Entwurf weit angelegter Gedenkräume. So erweist sich die rhetorische Tradition der Memoria in den Texten geradezu als übermächtig, wird sie doch zugleich die Grundlage einer jeweils eigenständigen ästhetischen Figuration. Aus der Analyse des Widerspiels von Hermeneutik und Rhetorik, von individueller Erinnerung und kollektivem Gedächtnis folgt nicht zuletzt, daß die Prämissen, unter denen das Konzept einer »modernen« Erinnerung bislang verhandelt wurde, einer Revision bedürfen.

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In German.

Description based on online resource; title from PDF title page (publisher's Web site, viewed 28. Feb 2023)