Library Catalog

Reformierte Morallehren und deutsche Literatur von Jean Barbeyrac bis Christoph Martin Wieland /

Pott, Sandra

Reformierte Morallehren und deutsche Literatur von Jean Barbeyrac bis Christoph Martin Wieland / Sandra Pott. - Reprint 2011 - 1 online resource (308 p.) - Frühe Neuzeit : Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext , 75 0934-5531 ; .

Frontmatter -- I. Einleitung -- II. Gemeinwohl, Gewissensfreiheit und Toleranz: ›einfaches Christentum‹ um 1700 -- III. Glückseligkeit als oberster Zweck: Wolffianismus ab 1730 -- IV. Christliche Glückseligkeit: die Gegner der Skepsis von 1730 bis 1775 -- V. Glückseligkeit als Fiktion? Widerlegungen des Kynikers von 1750 bis 1775 -- VI. Schluß -- VII. Literaturverzeichnis -- VIII. Namenregister

restricted access http://purl.org/coar/access_right/c_16ec

Als "innerweltliche Askese" beschrieb Max Weber die reformierte Religion und Lebensführung. Für deutsche und "frankophone" Texte (Lehrbücher, Essays, Periodika, Reden/Rededramen, philosophische Romane) des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts zeigt diese vergleichende, literatur- und denkgeschichtliche Untersuchung, daß die Beschreibung Webers zwar zutrifft, aber zu kurz greift: Wenn reformierte Gelehrte wie der Naturrechtler Jean Barbeyrac, der Prediger-Philosoph Jean Henri Samuel Formey, der Mathematiker Jean Pierre de Crousaz und der Mediziner-Dichter Albrecht von Haller "rationalen" Morallehren (Hugo Grotius, Samuel Pufendorf, Christian Wolff) zuneigten, dann bestand ihre Leistung darin, diese "empirisch" zu prüfen, die "Bedrohung" durch die Skepsis abzuwehren und das Ergebnis in "angenehmer Form" zu verbreiten. Sie pflegten den Austausch mit Gelehrten unterschiedlicher Herkunft und Anschauung, traten für Toleranz und für die Vereinigung der protestantischen Kirchen ein. Deutsche Autoren wie Johann Christoph und Luise Adelgunde Victoria Gottsched teilten ihre Anliegen und folgten dem französisch-reformierten Vorbild. Christoph Martin Wieland aber kritisierte die "rationalen" Morallehren im philosophischen Roman - um sie als eine Denkmöglichkeit zu erhalten. Denn die "empirische" und gemäßigte Aufklärung betrachtete sich bereits als durch radikale Philosophien gefährdet. In der Literatur suchte sie eine Zuflucht. Max Weber referred to Reformed religion and life-style as 'interior asceticism'. With reference to Francophone texts of the late 17th and the 18th century (instruction manuals, essays, periodicals, speeches/speech drama, philosophical novels), this comparative study on the history of literature and ideas shows that Weber's description, though accurate, does not go far enough. Reformed moral teaching stands not only at the (new) beginning of German literature in the age of Enlightenment, it also scrutinizes its own morality both at the 'empirical' level and in its dissemination through literature with a view to indicating its limitations.




Mode of access: Internet via World Wide Web.


In German.

9783484365759 9783110940558

10.1515/9783110940558 doi


Deutschland.
Frankreich.
Moralistik.
Protestantismus.
Rezeption.
LITERARY CRITICISM / European / German.

PT91

241.044243 830.9